Die Herrschaft Frauenberg im Markgraftum Niederlausitz
        
             
             
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Magischer Ort

Der Frauenberg ist eine der wenigen natürlichen Erhebungen im Spreewald. Er liegt benachbart zum sagenumwobenen Heiligen Hain der heidnischen Liebesgöttin. Wahrscheinlich wurde er bereits in vorchristlicher Zeit kultisch genutzt.
Aufgrund einer vom Frauenberg überlieferten Marienerscheinung entstand hier im Mittelalter der überregional bedeutsame St. Marien-Wallfahrtsort „Unser liben Frawen vom Berge“. Der Frauenberg genoss überregional den Ruf ganz besonderer Heiligkeit.
Die Lage am Wegekreuz der wichtigen Heerstraße Frankfurt/Main-Leipzig-Frankfurt/Oder-Deutschordensstaat Preußen und der Fernstraße Berlin-Cottbus-Görlitz-Schlesien machte diesen magischen Ort besonders bei den Kreuzfahrerheeren bekannt.

1431 von Hussiten zerstört, erlebte der Frauenberg dank großzügiger Schenkungen eine neue Blüte. Zu den Stiftern zählte Albrecht Achilles Kurfürst v. Brandenburg (1414-1486). Er gilt als Stammvater des Königlich Preußischen Hauses und Deutschen Kaiserhauses.


Einziges Wilhelmiterkloster östlich der Elbe

Aufgrund ewiger Zankerei um die Einnahmen gründeten der berühmt-berüchtigte Papst Alexander VI. (Rodrigo Borgia) und der König von Böhmen im Jahre 1497 das Wilhelmiterkloster Frauenberg. Es war das einzige Kloster des aus Frankreich stammenden Wilhelmiterordens (Hl. Wilhelm von Aquitanien - Schutzheiliger der Waffenschmiede) östlich der Elbe. Das Kloster firmierte unter dem Namen "Zum Hl. Jakob" (Hl. Jakob - Schutzheiliger der Pilger, Wallfahrer, Krieger und Ritter).
Die Wilhelmitermönche vom Frauenberg brachten den Weinbau in die Region. Davon zeugt heute noch der Klosterkeller, aus dem der sagenumwobene Geheimgang abgehen soll.


Einziger Rittersitz im Spreewald

Nach der Reformation wurden die Mönche gewaltsam vertrieben. Der Sage nach gelang ihnen die Flucht über den Geheimgang des Klosters.
Das verwaiste Kloster mit seiner einstigen Herrschaft über neun Dörfer wurde vom Landesherrn, Ferdinand I. v. Habsburg (1503-1564), Erzherzog von Österreich, König von Ungarn und Böhmen, späterer Kaiser, eingezogen und säkularisiert.
Die Herrschaft Frauenberg ist seit 1543 offizieller deutscher Adelssitz.


Das Wappen der preußischen Provinz Brandenburg als Eigentümer (Stand 1914/15) der Herrschaft Frauenberg im Huldigungssaal der Niederlausitzer Stände auf Schloss Lübben.
"Soli deo gloria." - Gott allein zur Ehre.

Schloss Lübben ist im Mittelalter die Residenz des Landvogts (königlicher Statthalter) des Markgraftums Niederlausitz. Hier haben die Stände zur Huldigung anzutreten, wenn der Landesherr erscheint.


Frauenberg war vor dem I. Weltkrieg unter Ökonomierat Robert Freytag-Roitz (Direktor der bedeutendsten preußischen Landwirtschaftsschule) ein bekanntes landwirtschaftliches Mustergut in Preußen. Robert Freytags Tochter heiratete den Bruder des später als „Seeteufel“ weltberühmten Grafen v. Luckner.

Frauenberg von historischer Bedeutung im II. Weltkrieg

Im 20. Jahrhundert wurde der Frauenberg vielfältig genutzt.
Schloss Frauenberg wurde von 1940 bis 1945 an die Wehrmacht verpachtet. Von 1940-42 befand sich hier ein Kriegsgefangenenlager für hohe französische Offiziere.


Um dem Bombenkrieg gegen die Reichshauptstadt auszuweichen, übernahm das OKH (Oberkommando des Heeres) den Frauenberg. Von 1943-45 befand sich hier das Heerespersonalamt. Der Frauenberg spielte bei den Ereignissen des 20. Juli 1944 eine Rolle. U.a. war es die Dienststelle von Generalleutnant Schmundt, der Hitler beim Attentat unbewusst das Leben rettete und dabei sein Leben verlor.


Während der Kesselschlacht von Halbe (April 1945) war der Frauenberg an der natürlichen Passagestelle zwischen Ober- und Unterspreewald als schwer bewaffnete Verteidigungsstellung ausgebaut, um zigtausenden eingekesselten Deutschen die Flucht in den Westen zu ermöglichen.

Zuletzt diente der Frauenberg als Flüchtlingsunterkunft, Kaserne der Roten Armee und bis 1998 als Krankenhausnebenstelle. Danach wurde die Anlage vom Voreigentümer aufgegeben und dem Verfall und Vandalismus preisgegeben.
Heute gilt es, dieses einzigartige Kulturgut und Zeugnis deutscher Geschichte vor der endgültigen Zerstörung zu retten und der Nachwelt zu erhalten.

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  schloss-frauenberg.de   Dr. Liebermann, Lübben-Frauenberg, Tel.: 03546 / 934564