Die Herrschaft Rittergut Frauenberg im Markgraftum Niederlausitz
        
             
             
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Das Herrenhaus Frauenberg war der Amtssitz des selbständigen Gutsbezirks Frauenberg. Es wurde im Zuge des wirtschaftlichen Neubeginns ab 1905 bis 1913 an der Stelle des alten Vorgängerbaus erweitert und erneuert.
Bauherr war die preußische Provinz Brandenburg unter Oberpräsident Dr. Alfred v. Conrad.
Der wilhelminische Stil entspricht dem Geschmack des namensgebenden Landesherrn Wilhelm II. Der Wilhelmismus ist ein Monumentalstil innerhalb der ab 1905 angesagten Deutschen Reformarchitektur.

Kaiser Wilhelm II., König von Preussen konnte seinerzeit den Jugendstil nicht leiden. Auch die Gründerzeit mit ihrem neureichen, fast schon "asiatisch" überladenen Kunstsammelsurium war bereits glücklich überwunden und einer geistreichen, geschmackvollen Zurückhaltung gewichen. Der von Wilhelm bevorzugte Stil war ein monumentales Neobarock - schnörkellos und repräsentativ. Diese eigene Stilrichtung geht auf die Preußische Landbaukunst um 1800 zurück - eine schlichte Variante des frühen Klassizismus, deren wichtigster Vertreter der bedeutende märkische Baumeister David Gilly (Lehrmeister von Karl Friedrich Schinkel) war. Hierin widerspiegeln sich preußische Tugenden wie Sparsamkeit, Verzicht auf funktionslosen Zierrat, Effizienz, Klarheit und solide Qualität im Dienste des preußischen Staates. Dieser Stil entsprach auch der unkonventionellen, eher bürgerlichen und naturverbundenen Lebensauffassung von König Friedrich Wilhelm III., seiner Frau (Königin Luise) und seiner Mutter (Friederike Luise). Stilverwandte Schlossbauten der Preußischen Landbaukunst in Brandenburg sind Paretz, Freienwalde, Steinhöfel, Steglitz und Kleinmachnow.

Das wilhelminische Neobarock zeigt sich am Schloss Frauenberg in der dreiflügeligen symmetrischen Bauform mit Seitenflügeln und Ehrenhof, dem hohen Mansard-Dach, der barocken Fensterteilung, den Rundbogenfenstern im Erdgeschoss und den beiden pickelhaubenartigen Glockentürmchen der Turmuhr im Mittelrisalit.

In einem Glockenturm von Schloss Frauenberg.

Die Uhr des Schlosses gab den Takt für das Leben und den Landwirtschaftsbetrieb am Frauenberg. Ihr Schlag war im Gutsdorf und auf den umliegenden Äckern, Wiesen und Feldern der Gutsherrschaft zu hören.
Mit der späteren Umnutzung des Schlosses zur Krankenhaus-Außenstelle von Lübben verstummten diese Glocken. Sie gerieten fast 100 Jahre in Vergessenheit.

Die barocke Formensprache des 18. Jahrhunderts verbindet sich beim Schloss Frauenberg mit moderner und solider Bautechnik des frühen 20. Jahrhunderts (nicht zu verwechseln mit der industriellen, vornehmlich auf Tempo und minimale Kosten ausgelegten Bautechnik der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts).

Schloss Frauenberg mit den umgebenden Gartenanlagen des Gutsparks.
(Kartenausschnitt Rittergut Frauenberg)

Der Schlossbau fügt sich harmonisch in das von alten Eichen geprägte Gartenareal ein, indem es die Baumhöhen nicht überragt.

Prachtvolle Schlossneubauten sind im Deutschen Reich während des Wirtschaftsbooms von 1871 bis zum Ausbruch des I. Weltkrieges typisch. Denn die Ritterschaft möchte mithalten und ihren Machtanspruch angesichts ihres schwindenden politischen Einflusses dokumentieren. Möglich wird dies dank der Neuerungen in der Landwirtschaft. So werden seit Mitte des 19.Jahrhunderts auf dem Lande erhebliche wirtschaftliche Gewinne erzielt.

Der Vorgängerbau
Der Schlossumbau Frauenberg von 1905-13 ist aufgrund der großen wirtschaftlichen Ambitionen sowie der im Kaufvertrag eingegangenen Verpflichtungen gegenüber dem Vorbesitzer (u.a lebenslanges Wohn- und Jagdrecht) notwendig.
Damit teilt das ursprüngliche Schloss Frauenberg das Schicksal vieler anderer preußischer Herrensitze und Landschlösser bis hin zum Berliner und Potsdamer Stadtschloss, durch einen späteren Neubau (zumeist im 19. Jahrhundert) ersetzt worden zu sein. Vom ursprünglichen Aussehen der Vorgängerbauten ist regelmäßig nichts überliefert.
Aus einem Messtischblatt von 1903 geht hervor, dass sich der Vorgängerbau Frauenberg an derselben Stelle befand. So wie es bei Gutsanlagen allgemein üblich ist: das Herrenhaus Frauenberg befindet sich etwas abseits von den landwirtschaftlichen Gerüchen des zugehörigen Gutes auf dem Frauenberg. Dazwischen befindet sich der Gutspark.
Der Vorgängerbau hatte die gleiche imposante Grundfläche, allerdings ohne die beiden Seitenflügel. Diese finden sich erst im aktualisierten Messtischblatt aus den 1930iger Jahren.

Bei Müllberäumungs- und Pflanzarbeiten zeigte sich, dass die Flächen um Schloss Frauenberg in weiten Teilen mit Bauschutt aufgefüllt sind. Diese stammen mit Sicherheit vom Vorgängerbau.
Denn es fanden sich neben Stuck- und Mosaikresten auch geschmiedete Zierelemente und Bruchstücke grünen Marmors. Auch die Reste von Dachschiefer sind für den Spreewald völlig untypisch. Dachschiefer war hier seinerzeit sündhaft teuer, denn er musste aus Franken importiert werden.

Spätere Umnutzung des Herrenhauses

Angesichts der Notzeit und leerer Kassen nach dem I. Weltkrieg steht die weitere Existenz des Herrenhauses vorübergehend auf der Kippe.
Im Jahre 1925 entschließt sich die Provinz Brandenburg zum Umbau als Krankenhaus. Die schlosstypische Raumanordnung in einer Enfilade wird durch Trennwände verändert. Die Säle werden in viele kleine Zimmer sowie einen zentralen Mittelgang pro Etage abgeteilt.
(Bauzeichnung von 1925)

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  schloss-frauenberg.de   Dr. Liebermann, Lübben-Frauenberg, Tel.: 03546 / 934564