schloss-frauenberg.de | Die Herrschaft Frauenberg im Markgraftum Niederlausitz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Herrenhaus Frauenberg
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Gutsanlage Frauenberg
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Bauherr war die preußische Provinz Brandenburg unter Oberpräsident Dr. Alfred v. Conrad. Der wilhelminische Stil entspricht dem Geschmack des namensgebenden Landesherrn Wilhelm II. Der Wilhelmismus ist ein Monumentalstil innerhalb der ab 1905 angesagten Deutschen Reformarchitektur. Kaiser Wilhelm II., König von Preussen konnte seinerzeit den Jugendstil nicht leiden. Auch die Gründerzeit mit ihrem neureichen, fast schon "asiatisch" überladenen Kunstsammelsurium war bereits glücklich überwunden und einer geistreichen, geschmackvollen Zurückhaltung gewichen. Der von Wilhelm bevorzugte Stil war ein monumentales Neobarock - schnörkellos und repräsentativ. Diese eigene Stilrichtung geht auf die Preußische Landbaukunst um 1800 zurück - eine schlichte Variante des frühen Klassizismus, deren wichtigster Vertreter der bedeutende märkische Baumeister David Gilly (Lehrmeister von Karl Friedrich Schinkel) war. Hierin widerspiegeln sich preußische Tugenden wie Sparsamkeit, Verzicht auf funktionslosen Zierrat, Effizienz, Klarheit und solide Qualität im Dienste des preußischen Staates. Dieser Stil entsprach auch der unkonventionellen, eher bürgerlichen und naturverbundenen Lebensauffassung von König Friedrich Wilhelm III., seiner Frau (Königin Luise) und seiner Mutter (Friederike Luise). Stilverwandte Schlossbauten der Preußischen Landbaukunst in Brandenburg sind Paretz, Freienwalde, Steinhöfel, Steglitz und Kleinmachnow. Das wilhelminische Neobarock zeigt sich am Schloss Frauenberg in der dreiflügeligen symmetrischen Bauform mit Seitenflügeln und Ehrenhof, dem hohen Mansard-Dach, der barocken Fensterteilung, den Rundbogenfenstern im Erdgeschoss und den beiden pickelhaubenartigen Glockentürmchen der Turmuhr im Mittelrisalit.
Die Uhr des Schlosses gab den Takt für das Leben und den Landwirtschaftsbetrieb am Frauenberg. Ihr Schlag war im Gutsdorf und auf den umliegenden Äckern, Wiesen und Feldern der Gutsherrschaft zu hören.
Die barocke Formensprache des 18. Jahrhunderts verbindet sich beim Schloss Frauenberg mit moderner und solider Bautechnik des frühen 20. Jahrhunderts (nicht zu verwechseln mit der industriellen, vornehmlich auf Tempo und minimale Kosten ausgelegten Bautechnik der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts).
(Kartenausschnitt Rittergut Frauenberg)
Der Schlossbau fügt sich harmonisch in das von alten Eichen geprägte Gartenareal ein, indem es die Baumhöhen nicht überragt.
Prachtvolle Schlossneubauten sind im Deutschen Reich während des Wirtschaftsbooms von 1871 bis zum Ausbruch des I. Weltkrieges typisch. Denn die Ritterschaft möchte mithalten und ihren Machtanspruch angesichts ihres schwindenden politischen Einflusses dokumentieren. Möglich wird dies dank der Neuerungen in der Landwirtschaft. So werden seit Mitte des 19.Jahrhunderts auf dem Lande erhebliche wirtschaftliche Gewinne erzielt.
Der Vorgängerbau
Denn es fanden sich neben Stuck- und Mosaikresten auch geschmiedete Zierelemente und Bruchstücke grünen Marmors. Auch die Reste von Dachschiefer sind für den Spreewald völlig untypisch. Dachschiefer war hier seinerzeit sündhaft teuer, denn er musste aus Franken importiert werden. Spätere Umnutzung des Herrenhauses
Im Jahre 1925 entschließt sich die Provinz Brandenburg zum Umbau als Krankenhaus. Die schlosstypische Raumanordnung in einer Enfilade wird durch Trennwände verändert. Die Säle werden in viele kleine Zimmer sowie einen zentralen Mittelgang pro Etage abgeteilt. (Bauzeichnung von 1925)
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